Wohin kann die Reise diesen Sommer gehen?

Sommerurlaub trotz Corona- Wohin wird die Reise gehen?

Berlin- Wohin soll die Reise diesen Sommer gehen? Und geht sie überhaupt irgendwo hin? Das fragen sich angesichts der Corona-Krise viele Deutsche.

 

Thomas Bareiß, der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, wagt zwar keine Vorhersage für den Griechenland-, Algarve- oder Mallorca-Urlaub, hat aber zumindest die Hoffnung, dass sich der deutsche Bewegungsradius nicht auf den eigenen Balkon oder den Vorgarten beschränken wird. Er glaube, dass ein „eher regionaler“ Urlaub dieses Jahr möglich sein werde. „Es gibt genügend schöne Urlaubsziele in Deutschland“, sagte Bareiß wörtlich.

 

Urlaub nur in Deutschland

Der Tourismusbeauftragte sieht keinen wirklichen Grund, warum der Sommerurlaub im eigenen Land nicht klappen sollte. Schließlich finde ja in diesen Tagen bereits eine vorsichtige Öffnung statt: „Ich glaube, dass es im Sommer durchaus möglich sein wird, dass die Ferienwohnungen und Ferienhäuser aufgemacht werden können.“

 

Der CDU-Politiker findet, dass auch bei Hotels eine schrittweise Öffnung notwendig sei. Natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsstandards: Ein „Nebeneinanderliegen Handtuch an Handtuch am Nordseestrand“, wie er sich ausdrückt, sieht Bareiß eher nicht.

 

Vorerst keine Aussicht auf Auslandsreisen

Kein Geheimnis ist, dass sich EU-Länder wie Griechenland, Spanien und Italien wünschen, dass Touristen bald wieder zu ihnen kommen können. Doch ob und wann das der Fall sein wird, ist unklar.

 

Das Auswärtige Amt jedenfalls dämpfte vorerst jegliche Erwartungen, es könne seine zunächst bis 3. Mai geltende Reisewarnung demnächst aufheben. Außenminister Heiko Maas hatte bereits vergangene Woche Sätze gesagt, die bei der Reisewirtschaft nicht gut ankamen: „Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können.“ Das sei nicht zu verantworten. Vor einem „Abgesang auf den Sommerurlaub“ warnte auf diese Maas-Sätze hin die Tourismuswirtschaft.

 

Jedenfalls drängt die Bundesregierung nun darauf, EU-weit geltende Regeln festzulegen, unter welchen Bedingungen Reisen ins Ausland wieder möglich sein könnten. Tourismusbeauftragter Bareiß will Gesundheitsstandards definieren. „Wir brauchen Möglichkeiten, dass an Flughäfen, aber auch in Restaurants und Hotels Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen werden können und Abstand gehalten werden kann.“

 

Situation der Tourismusbranche ist „katastrophal“

Noch aber ist man in der EU nicht so weit. Was übrigens auch für den Versuch gilt, die Folgen der Corona-Pandemie für die Tourismuswirtschaft abzumildern.

 

Deutschland und zahlreiche andere EU-Staaten wünschen sich, abgesagte Reisen auch mit Gutscheinen ausgleichen zu können, um Veranstalter vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren. „Leider kommt der Abstimmungsprozess nicht richtig voran“, heißt es nun von Seiten der Bundesregierung. Dabei sei die wirtschaftliche Lage der Branche in vielen Bereichen „katastrophal“.

 

ARD Berlin, 28.04.2020, Foto: Ein Strandkrob auf Rügen © Enrico Stüber

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